Der Dankbarkeitsbrauch der Osterbrunnen findet seinen Ursprung in der Fränkischen Schweiz, im Norden Bayerns in Deutschland. Dort haben die Osterbrunnen eine 100-jährige Tradition. Diese Region ist geprägt von tief eingeschnittenen Flusslandschaften und Hochebenen auf Kalkstein. Das Regenwasser versickert hier schnell und es hat nur wenige Quellen. Der Ernteertrag der bepflanzten Hochebenen war stark abhängig vom Regen – von der Menge und vom Zeitpunkt des Niederschlags. Aus diesem Grund hatte das Wasser in dieser Region lange Zeit einen sehr hohen Stellenwert. Es war kostbares Gut. Man hat angefangen, es in Zysternen und künstlich angelegten Weihern zu sammeln. Im Frühling, vor Ostern, wurden die Brunnen gereinigt und aus Dankbarkeit, dass wieder fliessendes Wasser da war, reich dekoriert. Das Schmücken der Osterbrunnen hatte einen Dorffestcharakter. Die Dekoration bestand vorwiegend aus bunten Eiern, farbenfrohen Bändern sowie Blumen und Pflanzen. Alle diese Dekoelemente haben eine Bedeutung. So stehen die Eier für die Fruchtbarkeit, die Bänder für die Lebensfreude und die Blumen für die wiedererwachende Natur. In unserer mittelalterlichen Altstadt hat es einige schöne Plätze, auf denen eine stattliche Anzahl historische Brunnen stehen. Im Jahre 2015 liessen einige Einwohner des Städtchens auf der Schweizer Seite diesen Brauch aufleben. Seither werden die Brunnen jährlich mit viel Liebe zum Detail geschmückt. Seit einigen Jahren unterstützt der Förderverein Tourismus Laufenburg diesen Brauch mit einem finanziellen Beitrag.
Die Organisation der Osterbrunnen wurde per 2024 komplett dem Förderverein Tourismus Laufenburg übergeben, welcher sich ab sofort für dessen angenommen hat und diesen Brauch mit Freude weiter organisieren wird.